Frost im Forst

Letzten Sonntag im Schwarzwald:

Wie ein weißes Band schlängelt sich der Bach durch den Wald.

An kleinen Wasserfällen fließt der Bach unter dickem Eis unermüdlich weiter.

An manchen Stellen sind aber auch schon deutlich Löcher in der Eisschicht.

Immer wieder muss der Bach auf Steinen überquert werden.

Aber hier ist endgültig Ende Gelände. Der Bach ist über die gesamte Breite vereist, die Steine als Überquerungshilfe sind gar nicht mehr zu erkennen.

Das ist es uns dann doch nicht wert, am Ende noch einzubrechen und im eiskalten Wasser zu landen. Wir kehren um und nehmen die langweilige Hochwasserumleitung. Immerhin besucht uns aber die Sonne doch noch zum Abschluss des Tages.

Rekord gebrochen

Waren wir am Samstag vor einer Woche noch bei minus 11 Grad wandern und dachten, das wäre echt rekordverdächtig, so wissen wir jetzt, dass es noch „besser“ geht. Letzten Samstag sind wir bei minus 22 (!!) Grad morgens um acht Uhr losgezogen. Unsere Wanderung sollte in Stuttgart starten und bis wir um 09.30 dort ankamen, war es immer noch nicht wärmer, also gefühlt jedenfalls. Gemessen kann ich es nicht sagen – niemand hatte ein Thermometer dabei. Aber immerhin hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Das ließ das ganze Vorhaben gleich in einem völlig anderen Licht erscheinen. Und außerdem sollten es ja nur elf Kilometer werden. Und schließlich – es wurde ja keiner gezwungen. Jeder einzelne machte das aus freien Stücken.

Vier Minuten lang durften wir uns in der Seilbahn aufwärmen. So lange braucht sie von ihrem Start- zum Zielpunkt. Die Bahn wurde erstmals 1929 eingesetzt und 2003 technisch wieder auf die Höhe gebracht. Heute steht sie, wenn ich das richtig weiß, unter Denkmalschutz.

145 Stufen (hab ich selber gezählt) hat die Else-Himmelheber-Staffel (was für ein treffender Name), von denen wir natürlich keine auslassen konnten, sonst wären wir ja nicht oben angekommen. 😉

Schade nur, dass die Schmierfinken sich nicht zurückhalten können und überall alles verschandeln.

Auf der Karlshöhe hat man einen phantastischen Blick über die Stadt.

Von der Hasenbergsteige aus lässt sich ein ziemliches Architektur-Durcheinander erkennen.

Das letzte Stück führte durch verschneiten Wald. Diese Optik entschädigte uns ganz und gar für die „Kälte-Qualen“.

Vernascht

Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden haben Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar es geschafft, den ganzen Baum zu plündern und alle Früchte zu verputzen. (Hier der Vergleich.) An dieses neue Outfit muss ich mich erst mal gewöhnen, so farblos und kahl wie das jetzt ist.

Aber könnte ich denn anders, als es den Tierchen zu gönnen, wenn sie so lieb gucken?

Es ist angerichtet

An einem Baum, den ich täglich beobachten kann, hängen schon seit Herbst unzählige Zieräpfel. Also zumindest denke ich, dass es sich dabei um Früchte dieser Gattung handelt.

Die ganze Zeit über haben das anscheinend die vorbei fliegenden Vögel unterschiedlicher Arten entweder nicht gecheckt oder vielleicht war es ihnen auch nicht gut genug. Jedenfalls haben sie den Baum einfach links liegen gelassen. Aber seit gestern kommen immer wieder eine Drosselschar und ein paar einzelne Amseln, die sich über die Äpfelchen hermachen.

Sogar Raben – eine Schar von mindestens 10 bis 15 – haben schon ein Auge drauf geworfen. Allerdings von der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Herübergekommen sind sie bis jetzt aber noch nicht.
Vielleicht musste ja auch erst mal richtig Kälte über die Früchte gehen, damit sie für die Vögel genießbar werden oder besser schmecken. Bin ja mal gespannt, ob der Baum leergeputzt wird, bevor die neuen Blüten treiben.

Überlebenskünstler

Ich frage mich ja schon immer wieder, wie die Pflanzen es schaffen, solch frostige Temperaturen, wie wir sie zurzeit haben, weitgehend schadlos zu überstehen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste zwei Wochen lang bei Dauerfrost halb mit Schnee bedeckt mein Dasein fristen ….. es wäre um mich geschehen, unwiderbringlich wäre meine Zeit zu Ende. Aber die meisten Pflanzen stehen nach dem Frost einfach wieder auf, als wäre nichts geschehen. Das hat die Natur schon raffiniert eingefädelt. Mal sehen, wie es diesen hier geht, wenn sich nächste Woche hoffentlich der Dauerfrost verabschiedet hat.

Klirrende Kälte

Im Durchschnitt hatten wir gestern minus 11 Grad. Aber echte Wandersleute kann das nicht wirklich schocken. Der Termin für unsere Tour stand lange fest – und kneifen gilt nicht. Immerhin hat die Sonne vom anfangs fast blauen Himmel gestrahlt. Das klingt jezt vielleicht ein bisschen unglaubwürdig, aber stellenweise hab ich fast ein bisschen geschwitzt. Nur mit dem Sprechen wollte es manchmal nicht so recht klappen. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie nach einer Spritze vom Zahnarzt, die Lippen wollten einfach nicht die Befehle aus Richtung Gehirn befolgen. Im Laufe der Strecke kamen immer mehr Wolken, die sich dann wieder verzogen, um später wieder zu kommen. Von 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr waren wir unterwegs. Bis auf eine halbe Stunde – eine Besenwirtschaft hatte sich uns in den Weg gestellt. Da sind wir auf ein Gläschen Weinschorle eingekehrt.
Keine Minute habe ich bereut, trotz dieser eisigen Temperatur loszumarschieren.
Anfangs hatte ich zwar gedacht, dass ich keine Fotos machen würde, weil mir die Finger sicher sofort einfrieren, sobald ich die Handschuhe ausziehe. War auch so. Aber ich konnte es trotzdem nicht lassen, zu fotografieren. 🙂 🙂 🙂

Deutliche Zeichen der eisigen Temperaturen finden sich im Flüsschen.

Dieses ehemalige Schloss nennt sich heute TierSchlossHotel, eine Tier- und Hundepension.

Eine lange Strecke führte uns am Fluss entlang.

Der Mond, bald schon wieder voll, zeigt sich über den Weinbergen.

Bald wird es dunkel und wir sollten uns beeilen, aber für dieses Bild muss einfach noch Zeit sein.

Die Bäume im Vordergrund sind mir eindeutig lieber als diese weiter hinten. Aber auch solche müssen sein.